PHYSIK        

 
 




         

Hygiene Heute (Bernd Ernst / Stefan Kaegi)
"Physik (Einführung)"
Work in Progress
Mouson-Koproduktion
Thursday, 29.8. - Saturday 31.8.2002, 8.00 pm                      >>deutsche version

Presse: [1] [2] [3] [4] [5]

Searching for the final Higgs particle.
On a little stage a ball rolls down the table and hits the resting ball: what we witness then is one of the so-called fundamental laws of nature. In this case we call it pool. Now we take the ball, place it on a little toy car. And with a rope we pull the car away, but the ball still rests at the same position. Science says it's the work of gravity, although there is no real explanation for it.

At CERN, near Geneva, physicians and technical specialists are working on a new experiment for the year 2007: a 27 km long ring that is situated 100 meters under the earth. Following the visions of theorists, the million dollar construction is used to accelerate protons towards light speed. In a kind of molecular car crash, the particles are smashed into each other.

"It is the nut principle, you crack it to see what is inside". In the CERN laboratories no one has ever seen a quark, a neutrino or a proton, but theory says it should be there. The scientists are seated in front of their machines, awaiting the beeping sound that indicates that some anti-mater was created in the magnetic field. To see if the experiment was a success or a failure, endless chains of data have to be analyzed. It is all about statistics in the world of nano theater.

How much theater is in science and how much science in theater?
Hygiene Heute has left the comfort of the stage again in search for facts, stories and ready-made theater. Starting with the interview of a physics teacher, Hygiene Heute went onto visit specialists and their laboratories in Frankfurt, Vienna, Zurich, Geneva and Basel: “What can your experiment actually do? How fast can I accelerate my toaster and my microwave? Does your wife know what you are doing?”

At the Mousonturm Frankfurt, Hygiene Heute is now working together with physicians from the local University in an attempt to construct a theater molecule accelerator for the piece “Physik (Einführung)”. In a series of experiments, the fundamentals of theatrical physics are going to be tested to its limits. The wished end result: overcome gravity.

Continuing the research, Hygiene Heute then plans to build a large theater accelerator at the Tanzquartier Vienna at the end of this year (premiere> 12. Dec 2002). International theater laboratories, such as the Mousonturm Frankfurt and the Rotterdamse Schouwburg are backing the research. And Hygiene Heute is assured to be the first to find the last Higgs particle: beep!


Contact:
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Produktionen und Projekte
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"Endlich ist es soweit, das Modulationsteil ist fertig. Ich habe in den Eingang einen passiven 6dB Filter mit ca. 3,4 Khz Eckfrequenz eingebaut und den Hochtöner direkt an den Lautsprecherausgang angeschlossen. Die Eingangsschaltung ist etwas brummempfindlich. Joe Colin hat herausgefunden, dass man die Spule mit dickerem Draht hochohmiger machen kann. Mehr Leistung bedeutet natürlich mehr Lautstärke. Jetzt ist es an der Zeit, mal was an dem HF Teil zu verbessern."
    Notiz eines Bastlers aus dem Chatroom "Plasmaforum"

"Im März 1989 gingen in Kanada die Lichter aus, sechs Millionen Menschen sassen mehrere Stunden lang bei minus 15 Grad in Dunkelheit und Kälte. Verursacht hatte diesen Zusammenbruch ein Sturm elektrisch geladener Teilchen, den die Sonne vier Tage zuvor ausgestossen hatte."
Aus: Was die Welt zusammenhält. Einführung in die Physik des 21. Jh.


4. Internationale Sommerakademie Frankfurt/M.
Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/M.

Do. 29.8. – Sa. 31.8. / 20.00
Hygiene Heute (Bernd Ernst / Stefan Kaegi)
„Physik (Einführung)“
Work in Progress

Wie kann ein Segler sein Schiff bei Windstille selbst voranblasen?
Wie kann ein Proton nach seinem Zusammenprall mit einem anderen auf der Zeitachse rückwärts aus dem Raum verschwinden?
Bei welcher Frequenz geraten Scheinwerfer in Eigenresonanz?

"Jetzt stellen wir uns einmal ganz dumm, und fragen uns: was ist eine Dampfmaschine..." heisst es in der Feuerzangenbowle. Theorie kann jeder – Der Physiker überzeugt durch die Illustration seiner Thesen: das Experiment. Er beherrscht die seit der Aufklärung und Skeptizismus bedeutendste Tugend: Er liefert den Beweis.
Vor nicht allzu langer Zeit belegten Physiker noch auf dem Jahrmarkt ihre Gedanken durch schiere Magie. Heute haben sich die Zauberwissenschaftler in staatlich geförderte Laboratorien zurückgezogen. Das Theater der Quanten und Neutrinos findet nun unter der Erde, im Teilchenbeschleuniger statt.

Zwei Jahre nach ihrer Audiotour "System Kirchner" machen sich Bernd Ernst und Stefan Kaegi in Frankfurt auf die Suche nach dem sechsten Higgs-Teilchen. Als unbescholtene Theaterforscher besuchen sie das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf, das Institut für Hochenergiephysik in Wien und das Institut für Didaktik der Physik in Frankfurt.
Dass sie dabei immer neben das Resultat starren ist Teil ihres aesthetischen Forschungsprogramms.
Diesen Herbst werden sie ihre physikalischen Beweisführungen in Wien zu einem abendfüllenden Physikstück bündeln. Im Rahmen der Sommerakademie demonstrieren sie in Frankfurt einen ersten Modellbeschleuniger als Zwischenergebnis. Die Bühne ist ein Laboratorium. Die Performance ist das Experiment. Q.E.D.

Mit: Roland Beha, Norbert Stützle, Dr. Prof. Fritz Siemsen, Frank Schaun u.a.
Spin Doktor: Stefan Born
"Physik (Einführung)" ist ein Work-in-Progress für eine Produktion des Tanzquartiers Wien in Koproduktion mit dem Mousonturm und der Rotterdamse Schouwburg. Mit Unterstützung des Institutes für Didaktik der Physik, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/M. und des Instituts für Hochenergiephysik Wien.

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Katharina von Wilcke
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Hauptsache, es knallt
Von Fakten und Erfindungen: Theatermacher entdecken die Naturwissenschaften

So ein Experiment ist eine prima Sache. Jemand hat eine Idee, baut etwas auf, dann knallt's – und eine Hyphothese ist bewiesen oder eben nicht. Wichtig ist nur, dass das Ganze reproduzierbar ist. So arbeiten die Naturwissenschaften, aber im Grunde, sagen Bernd Ernst und Stefan Kaegi, funktioniert Theater doch genauso. Was liegt also näher, als Wissenschaftler auf die Bühne zu stellen? Früher präsentierten sie sich selbst auf Jahrmärkten, aber seit die Magie von der Exaktheit abgelöst wurde, bleibt die Öffentlichkeit von den Experimenten ausgeschlossen. Seit einigen Wochen treibt sich das Regiepaar in Kernforschungszentren herum, und wenn alles nach Plan läuft, stehen bei der Premiere von "Physik (Einführung)" Herr Beha und Herr Stützle vom Frankfurter Institut für Didaktik der Physik auf der Bühne. Vielleicht mit einem Blitzgenerator. Sie werden konzentriert arbeiten, während die Künstler sich den Abfallprodukten des Versuchsaufbaus widmen: der Akustik, dem Visuellen, der Choreografie. Mit theatralen Readymades, seien es adlige Doggen oder Pornostars, arbeiten Ernst, 27, und Kaegi, 29, als "Hygiene Heute" schon seit 1998. "Zu viele Jahrzehnte wurden verschwendet, die Wirklichkeit in Kunst zu übersetzen", erklärt Kaegi, "uns ist das zu indirekt." Statt "Theaterkryptografie" zeigten sie die theatralen Momente, die sich in Biografien wie in Institutionen finden.

Christiane Kühl. Kulturspiegel 8/2002

4. Internationale Sommerakademie, 23.-31.8. Frankfurt/M. Künstlerhaus Mousonturm.
www.internationale-sommerakademie.de
www.mousonturm.de
www.tqw.at
www.schouwburg.rotterdam.nl